Fliegen. Mach ich so gerne, und seit neuestem mache ich es einfach selbst. Hier Flugstunde 9. Platzrunden. Sechs mal Touch & Go: landen und sofort wieder Schub. Tausend Sachen gleichzeitig. 15 Instrumente beobachten, 9 Schalter und 4 Hebel. Nebenbei noch fliegen. Funksprüche, verstehe nur die Hälfte.
Der Tower dirigiert den Airliner, der uns entgegenkommt. Sein Landing Light leuchtet mich an, von weitem. Mir ist heiß. Nach dem Abheben sofort in die Kurve. Dann ins Holding Pattern. Meine Warteschleifen gefallen mir auf Runkeeper (über Gois). Fluglehrer fragt nach meiner Schokoladenseite beim Kurvenflug. An Schokolade kann ich hier keinesfalls auch noch denken. Landeanflug. Es schrillt die Überziehwarnung. Das ist gut. Nur nicht in 500 Fuß Höhe. Aufsetzen. Wieder Start. Über dem Fluss einen 45° Turn. Sehe später erst auf der Karte, dass es gar nicht die Salzach ist. Geografie 6, setzen. Ohne meinen Fluglehrer wäre ich orientierungslos, außerdem längst abgestürzt. MIT meinem Fluglehrer bemerke ich manchmal den Sonnenuntergang oder ein Pferd unter mir auf einem Reitplatz.
Der Tower ruft die Oscar Echo Charlie Mike Charlie. Das sind wir. Cleared to land. Wieder liegt dieser Streifen Beton vor mir. Eine kleine Airberlin verlässt da unten gerade den Runway. Exit 4. Ich kenn‘ mich aus! Zum Hangar Rollen ist ähnlich schwer wie Fliegen, die Maschine macht was sie will. Motor aus, Propeller steht. Strobelight off. Headset runter. Ich kann kaum noch meinen Namen sagen. Eine Stunde Leistungssport fürs Gehirn, den Rest des Tages kann ich nur noch einfache Sachen machen. Niemals werde ich das alles können. Der Fluglehrer lacht. Jedesmal.