Wir fliegen nach LOLK, um dort bisschen herumzusitzen und vielleicht ein paar Touch & Gos zu machen. Wir rufen Flugplatz Kirchheim. Ein Schulflug ist in der Platzrunde, und zwar im Gegenanflug, in den wir gleich einbiegen wollen. Die Info für uns lautet „melde zwei Meilen Endteil, Piste drei null“. Wir überlegen kurz und entscheiden, dass wir weit ausholen und uns als Nummer 2 hinter den Schulflug einsortieren, das stresst am wenigsten und gibt uns genügend Separation.
Wir geben das so durch, bekommen ein Dankeschön und fliegen unseren großen Bogen. Ich melde später zunächst „langes Endteil“, und wir segeln in Richtung Piste. Der Schulflug ist im Gegenanflug.
Nach einiger Zeit kommt aus dem Nichts eine Meldung „OE-XYZ, im Queranflug 30“. Wir wiederholen, dass wir im Endanflug sind, sehen aber die Maschine nicht, die offenbar neben oder vor uns einschert. Das Schulflugzeug meldet „drehen in Queranflug 30“.
Kurz umrissen ist die Situation also die, dass wir gerade zu dritt auf den gleichen Punkt zufliegen.
Ich entscheide, mich abzuseilen und melde, dass ich den Anflug abbreche und wir nach rechts abdrehen, da ich beide Maschinen nicht in Sicht habe. Auch die Schulmaschine meldet ein 360° zur Separation.
Wer also im Endeffekt seine Landung unbehelligt machen kann, ist der, der die Platzrunde gecrasht hat.
Wir fliegen von der Piste weg und drehen wieder Richtung Endanflug, als die Schulflugmaschine wieder Queranflug meldet. Also noch ein Schlenker. Ich hoffe, dass eventuelle weitere Gäste gut zuhören, da ich dauernd im Anflugsektor herumgurke.
Als wir unser Touch & Go endlich machen, steht der „Quereinsteiger“, eine Cessna, mit offenen Türen am Ende der Piste. Später melden sie, ihre „dringenden Bedürfnisse“ wären erledigt. Jetzt wird klar, warum sie die Brechstange angewendet haben – auch wenn das deswegen noch nicht in Ordnung ist. Offen bleibt, wo sie so unangemeldet herkamen. Wir rollen nach der Abschlusslandung neben die Schulmaschine auf den Rasen, wo der Lehrer und seine Schülerin auf uns warten, um nochmal Danke zu sagen, dass wir zwei Mal Platz gemacht haben. Auch sie wurden von der Cessna überrascht, hatten sie aber, anders als wir, in Sicht. Wir vermuten, dass die Cessna telefonisch nach dem Stopp gefragt hatte, denn der Mann am Funk wusste bescheid.

Nun ja! Wir machen ein Päuschen und fliegen dann gegen 20 Uhr in der Abenddämmerung und in totaler Windstille zurück.


Nahe des Pflichtmeldepunktes vor der Salzburg Kontrollzone taucht links neben uns die Schwestermaschine aus dem Verein in „same direction“ auf, die in Schärding Platzrunden gedreht hat und uns beim Steigen aus LOLK von rechts überflogen haben muss. Ist offenbar ein „Tag der Begegnung“ heute, und ein guter Reminder, beim Takeoff von Kirchheim auch in Richtung Schärding zu blicken.
Wir schlagen wieder mal einen Haken und verzögern, so dass die Katana ein gutes Stück vor uns ist, als wir schließlich unser letztes Foto in der Base auf die 33 über der Stadt machen.

Happy Landing!