Eine kleine Einkaufstour am Samstag zum Pilotstore Watschinger in Vöslau. Man könnte ja alles auch online bestellen, aber lustiger ist doch hinfliegen, Sachen anfassen und Sachen kaufen, die man gar nicht braucht. Mein Pilot hat in der Weight & Balance tatsächlich für den Rückflug 10 Kilo mehr eingeplant. Ich lach mich tot.
Aber. Nach langem Grübeln im Pilotenraum und Telefonat mit dem „Wetterman“ entscheiden wir anders: Gusts 27kt in Wien, und ordentliche Gewitter am Nachmittag in Salzburg. Wenn ich jetzt noch zuhause im Bett läge (welches ich extra um 6:30 Uhr heute für diesen Flug verlassen habe), würde ich mich nochmal umdrehen.
So ganz wollen wir aber nicht aufgeben, also planen wir einfach nur den halben Weg und die Graspiste in Seitenstetten. Inzwischen hat es auf dem Vorfeld schon 32°C, wir rollen zur Piste. Offenbar haben wir bereits einen Hitzschlag, der Tower muss uns zweimal rufen und um einen Zwischenhalt auf dem Taxiway bitten.
Eine British Airways rollt auf uns zu als würde sie uns gleich zu Kleinholz machen, wäre da nicht das blinkende Marshaller Car, zu dem sie gerade noch abbiegt. Wir winken von unten. Die Piloten winken von oben. Haha!
Nun braten wir unter dem Cockpit der Aquila am Holding Point Echo. Der halbe Flugring steht am Holding Point Foxtrott (eine andere Flugschule in Salzburg). 5 Minuten. Alpha Traffic im Anflug. 10 Minuten. Wir zerfließen, fächeln ein bisschen nutzlosen Wind durch die kleine Luke. Das iPad läuft jetzt schon so heiß wie meine heimische Cerankochplatte. 15 Minuten. Dem Mann im Tower muss auch sehr heiß sein, es ist dermaßen viel los, dass die ganzen notwendigen Phrasen gar nicht schnell genug gesprochen werden können.
20 Minuten. Endlich, wie an der Perlenkette dürfen die Flugring Jungs starten, wir hängen uns hinten dran. Wir sind noch nicht am Ende der Piste, da kommt schon „turn right now“. Ich weiß warum, von vorne näherte sich schon seit Ewigkeiten ein weißes Licht, die Easyjet wird sich wundern, was das Gewimmel von Kleinflugzeugen in ihrer Anflugschneise verloren hat.
Ich schieße sensationelle Bilder (dachte ich) von dieser Aug-in-Aug Begegnung, doch wie üblich, kaum erkennbar auf dem Foto schwebt der Airliner als winziger Strich unter unserem Flügel Richtung Schwelle.
Die Jungs biegen ab nach Vilshofen, wir biegen ab nach Vöcklabruck. Im Funk meldet jemand eine Drohne auf 3.000 Fuß über dem Kobernausser Wald. So ein Bockmist, ihr Drohnenbesitzer, hoffentlich fallen wir euch auf den Kopf, wenn wir wegen euch abstürzen.
Seitenstetten liegt ruhig in der Hitze, Pilot L. landet sehr schön und ich drehe ein Video davon, was familiär wichtiges Beweismaterial werden wird. Zum Tower geht es eine Wendeltreppe hoch, danach essen wir Wurst & Toast. Wenn’s mal irgendwo ein Flughafenrestaurant mit gesundem Essen gibt, sagt Bescheid.
Die Gäste auf der Terrasse hören den Funk, der Betriebsleiter steht hier unter einem großen Schild „Selbstbedienung“ und schaut in den Himmel. Der auffrischende Wind fegt uns schon ziemlich um die Ohren, ich muss meine Semmel festhalten. Eigentlich ein guter Ort, um 32°C auszuhalten, aber wir müssen ja wieder nach Hause.
Es wird ein schnurgerader Heimflug durch feuchten Dunst, außer ein paar bockigen Sekunden ohne Vorkommnisse. Im Pilotenraum treffen wir wieder die Flugring Jungs und albern herum, 20 Minuten gemeinsames Grillen in der Hitze, das schreiben wir jetzt alle in unsere Flugbücher.
hahahaaa.. das ist so lustig. Besonders schön:
„Ich schieße sensationelle Bilder (dachte ich) von dieser Aug-in-Aug Begegnung“
„danach essen wir Wurst & Toast. Wenn’s mal irgendwo ein Flughafenrestaurant mit gesundem Essen gibt, sagt Bescheid.“
Diss hautse immer eenfach so raus die Petra.
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Die Wahrheit ist ja, dass ich sehr gerne Wurst esse. Aber das weißt Du natürlich.
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